Es ist seit vielen Jahren gute Tradition, dass unsere Bruderschaft im sogenannten „Stillen Jahr“ (wenn kein Schützenfest ist) etwas Alternatives anbietet. So wurden in der Vergangenheit, meistens unter dem Decknamen „Bunter Abend“, die verschiedensten Veranstaltungen durchgeführt. Es gab Tanzabende, Grillfeste, Radtouren, Fahrradrallyes und vieles mehr. Früher wurden auch immer wieder gerne „legendäre“ Ausflüge zu Weinfesten unternommen.
Da diese Ausflüge in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten waren, entschlossen wir uns die Tradition wieder aufleben zu lassen und unternahmen im September 2014 eine Fahrt zum Weinfest nach Linz.
Nach so langer Abstinenz, was Busfahrten anbelangt, war die Resonanz groß. Der Bus war schnell bis auf den letzten Platz besetzt. Natürlich gab es auch ein kulturelles Programm. Die Fahrt führte uns zuerst nach Andernach, hier fuhren wir mit einem Schiff über den Rhein zu dem einzigen Kaltwassergeysir Europas. Anschließend besuchten wir noch das Geysir Erlebniszentrum. Hier wurden uns die geologischen und historischen Informationen zum Geysir nahegebracht, so dass wir mit einem umfangreichen Fachwissen ausgestattet den weiteren Tag begehen konnten.
Mit dem Bus ging es weiter nach Linz am Rhein, wo wir am Nachmittag eintrafen. Der Busparkplatz lag direkt am Rhein. Von dort wurde die Stadt zu Fuß erkundet. Durch kleine Gassen, vorbei an schönen alten Fachwerkhäusern erreichten wir schnell das Zentrum, den Markplatz von Linz. Die wunderschön dekorierten Verkaufsstände der Winzer sowie die Fachwerkhäuser und nicht zuletzt das beeindruckende alte Rathaus bildeten eine einzigartige Kulisse und luden zum Verweilen ein. In Kleingruppen schwärmte man aus, um sich zu amüsieren. Schnell kam man auch mit anderen Gästen ins Gespräch. Für musikalische Unterhaltung sorgten verschiedene Life-Bands, die mit launiger Moderation begleitet die Gäste zum Tanze animierten. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung und wir verbrachten einen schönen Abend in Linz.
Gegen 24 Uhr war die Heimfahrt geplant und wir sollten uns wieder am Rheinufer an unserem Bus einfinden. Der Weg vom Marktplatz zurück war für einige recht beschwerlich. Kopfsteinpflaster, Stufen, Treppen, abschüssige Straßen und andere Hindernisse sowie das eine oder andere Gläschen zu viel sorgten für amüsante Augenblicke. Wenn es gar nicht mehr ging, hakte man sich ein oder half, wo man konnte. Irgendwie haben doch alle den Bus erreicht. Beim Durchzählen im Bus gab es eine Überraschung. Eine Person mehr als bei der Abfahrt, ein „blinder Passagier“. Wie kann das sein, was war passiert? Bei einem Gläschen Wein und beim Tanz hatten sich zwei Herzen gefunden und kurzerhand beschlossen gemeinsam heim zu fahren. Gegen 2 Uhr erreichten wir nach einem wunderschönen, erlebnisreichen Tag wieder die heimatlichen Gefilde.
Zu den zwei Herzen bleibt noch zu sagen: Sie sind zusammengeblieben, haben inzwischen entzückenden Nachwuchs bekommen und sind mittlerweile verheiratet.