Was haben diese drei Bauvorhaben in Deutschland gemeinsam?
Richtig, die Bauzeit dauert weitaus länger als ursprünglich geplant.
Vor nunmehr fast zehn Jahren entstand die Idee, in Ryth eine Kapelle zu bauen, die dem Hl. Sebastianus geweiht werden soll. Anlass hierfür war eine durchzechte Nacht, als einige „grüne Offiziere“ auf dem Fußweg nach Hause an der Kreuzung Erkelenzerstr. – Pannenmühle – Varbrook kurz noch ein Schwätzchen hielten. Peter P. sagte so in die Runde: „Ist euch eigentlich bewusst, dass es in ganz Ryth weder ein Wegekreuz noch eine Kapelle oder ähnliches gibt? Hier diese Stelle wäre doch ein schöner Platz, um eine Kapelle zu bauen“. Tatsächlich gab es nichts Vergleichbares in ganz Ryth. Unsere Wege trennten sich an dem Abend, aber der einmal ausgesprochene Gedanke war so spannend, dass wir das Thema bei der nächsten Offiziersversammlung noch einmal aufnahmen, um mit allen Offizieren darüber zu sprechen.
In ganz Ryth keine Kapelle, das ist ein Missstand, den kann, nein, den muss man beheben, so war die einhellige Meinung. Warum nicht auch im 21. Jahrhundert eine Kapelle bauen, was spricht dagegen? Voller Begeisterung wurde diskutiert und überlegt, wie man das Ganze umsetzen könnte. Mit Willy R. hatten wir schnell einen Architekten aus unseren Reihen gefunden, der sich mit der Sache befasste und uns bald seine Pläne vorstellte. Die erste Hürde war genommen und wir machten uns Gedanken über die Umsetzung, Finanzierung, Ausführung und dergleichen.
Doch wir leben in Deutschland und wie wir schnell merken sollten, ist da vieles nicht ganz so einfach wie man denkt. Wenn uns damals einer gesagt hätte, dass noch Jahre vergehen würden, bis wir anfangen, keiner hätte es geglaubt. Der Grund hierfür lag zum einen in den äußerst komplizierten Besitzverhältnissen des für den Bau vorgesehenen Grundstücks sowie in der Fülle von Versorgungsleitungen, die sich unter dem Platz ein munteres Stelldichein gaben. Große Unterstützung erfuhren wir immer wieder von unserem damaligen Bürgermeister H. Wintzen, wenn es darum ging, behördliche Unwegsamkeit zu nehmen. Im Hintergrund beschäftigten wir uns mit der Organisation von Material, Manpower und nicht zuletzt mit der Finanzierung des Projektes. Es wurde ein Modell der Kapelle gebaut, das wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Spendenbox aufstellten. Sponsoren fanden sich und es gab viele Unterstützer für diese Idee, doch der Baubeginn ließ auf sich warten.
Es folgte eine lange Phase, in der das Ganze zu scheitern drohte, weil uns immer wieder neue Steine in den Weg gelegt wurden. Diese Zeit war durchzogen von Terminen mit Vermessern, Gesprächen mit Straßen NRW, Genehmigungsbehörden und mit der Gemeinde. Es mussten Parzellen zusammen gelegt werden usw. usw. So zogen die Jahre ins Land. Im Oktober 2013 war es dann endlich so weit. Wir bekamen die lang ersehnte Baugenehmigung. Jetzt fehlte uns noch die Statik. Hier fanden wir mit Lothar M. einen hilfsbereiten Unterstützer. Wir können anfangen……, ok, nach dem Winter…., jetzt ist Kirmessaison… und es kam der nächste Winter und nichts tat sich. Die Steine hatten wir schon lange besorgt, sie wurden erst einmal eingelagert.
So vergingen weitere Jahre. Es fehlte uns noch die richtige Idee, wie wir den Baubeginn angehen sollten.
Wir hatten schon so viel Kraft, Zeit und Geld investiert, irgendwie musste es jetzt auch weitergehen. Hier kam uns der Zufall zu Hilfe. Unser ehemaliger Minister Fred P. (Mann vom Fach) hörte von dem geplanten Bau und bot uns spontan seine Hilfe an. Das Angebot durfte man nicht ablehnen, das Eis war gebrochen. Mit Stefan und Artur Sch. hatten wir schnell zwei Bauleiter gefunden und so ging es am 14. April 2018 mit vereinten Kräften endlich ans Werk.
Die Arbeit macht Spaß und inzwischen hat sich die Baustelle zu einem festen Treffpunkt entwickelt. Seit dem Tag läuft es, wir treffen uns regelmäßig freitags und samstags und mittlerweile kann man schon erkennen, was es werden soll. Der Kölner Dom wurde auch nicht in einem Jahr gebaut. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis wir die Sebastianuskapelle einweihen können.
Wir werden sehen…….